„Pflegen Sie die Gewohnheit,
für jede gute Sache, die Ihnen zuteil wird,
erkenntlich zu sein und kontinuierlich zu danken.
Und weil all diese Dinge zu Ihrem Fortschritt beigetragen haben,
sollten Sie alle Dinge in Ihre Dankbarkeit mit einbeziehen.“
- Ralph Waldo Emerson -
Dankbarkeit ist ein mächtiges Werkzeug, dessen sich die meisten Menschen gar nicht bewusst sind. Wir drücken unsere Dankbarkeit meist aus, wenn uns jemand einen Gefallen tut, etwas schenkt oder ein Kompliment macht. In diesen Augenblicken ist man dankbar, dass dieser jemand uns etwas Gutes getan hat und wir begleichen dies häufig mit einem einfachen "Danke". Doch stell dir mal vor, wir würden dieses positive Gefühl schüren und über all die schönen Dinge in unserem Leben dankbar sein. Die Resultate, welche beim stetigen Praktizieren von Dankbarkeit erzielt werden, können sich sehen lassen. Buddhistische Mönche, wissenschaftliche Studien und unzählige Befragungen bestätigen nur, was bereits auf der Hand liegt. Dankbarkeit ist ein sicherer Weg zum Glück!
Was ist Dankbarkeit?
Die Definition von Dankbarkeit lautet: "Dankbarkeit ist eine Empfindung sowie ein Ausdruck des Dankes." Dankbarkeit ist somit ein positives Gefühl, das wir spüren, wenn wir diese zum Ausdruck bringen. Und Emotionen sind der Ursprung unseres jeden Handelns. Jedoch sind die Augenblicke in denen wir dankbar sind, meist kurz und nicht von Dauer. Würden wir hingegen regelmäßig Dankbarkeit praktizieren, könnten wir diese glücklichen Emotionen schüren und verstärken.
Unser Leben ist häufig geprägt von negativen Einflüssen. Früh morgens, noch ganz übermüdet in den Zug steigen und in die Arbeit fahren, auf die man keine Lust hat. Ein Streit mit dem Partner oder einem Freund, sind nur ganz banale Beispiele. Allein die Nachrichten sind geprägt von negativen Ereignissen, wie Kriege, Naturkatastrophen, Unfälle und politische Konflikte. Selbstverständlich sollte man niemals die Augen davor verschließen, doch man muss sich verinnerlichen, dass negative Einflüsse von überall her Auswirkungen auf unser Gemüt, unsere Stimmung sowie unser gesamtes Leben haben.
Das selbe gilt für Vergleiche. Es ist einfach mit anderen Menschen verglichen zu werden und man findet diese Vergleiche überall, wo man auf andere Menschen trifft. Man sitzt beispielsweise im Auto und neben einem fährt ein neuer Sportwagen, während man selbst einen älteren Van besitzt. Gerade Soziale Medien können eine riesige Einwirkung auf unser Selbstwertgefühl haben. Man sieht meist "perfekte" Menschen, die ein noch perfekteres Leben führen. Sie fahren die tollsten Autos, bereisen die schönsten Orte der Welt, besuchen nur die besten Clubs und sehen dabei modisch und ästhetisch umwerfend aus. Das dies alles sehr wenig mit der Realität zu tun hat und häufig nur Show ist, vergisst man schnell, wenn man an einem verregneten Tag, mit vollem Terminkalender, durch die Strandbilder eines "Influencers" scrollt. Man wünscht sich auch die schönen Dinge und schnell kann man sein Leben für "nicht genug" empfinden.
Dabei hat jeder Mensch schöne Dinge und wundervolle Menschen in seinem Leben. Jeder Tag ist es wert, gelebt zu werden. Auch wenn man sich einsam fühlt, vom Pech verfolgt, mit Liebeskummer oder Depressionen zu kämpfen hat; Dankbarkeit setzt wieder den richtigen Fokus auf die positiven Gegebenheiten unseres Lebens. Es schafft Gleichgewicht, so wie Ying und Yang. Wo es Sonne gibt, gibt es auch Schatten. Und umgekehrt, wenn es Schatten gibt, muss es dafür zuerst eine Lichtquelle geben. Das hat nichts mit Naivität oder Schönrederei zu tun. Dankbarkeit macht glücklich, weil es dir jedes mal vor Augen führt, was du alles hast und nicht das, was du nicht hast.
In einem Interview verriet der amerikanische Schauspieler Terry Crews, welcher trotz seiner muskulösen und wuchtigen Gestalt, alles andere als furchteinflößend wirkt, warum er stets so offen, fröhlich und sympathisch erscheint. Seine Antwort war einfach. Der Grund sei Dankbarkeit. Er erklärte, dass er sich täglich vor Augen führe, aus welch einfachen Verhältnissen er gekommen sei und wie dankbar er über sein heutiges Leben sei. Er nutzt seine Position nicht, um sich zu profilieren oder Eindruck bei anderen zu schinden, sondern zieht sein Selbstwertgefühl und sein Glück daraus. Dankbarkeit ist weit mächtiger als man zu denken glaubt.
Der griechische Philosoph Epiktet formulierte es schlicht und doch so zutreffend: "Verständig ist, wer sich nicht betrübt über das,
was er nicht hat, sondern sich freut über das, was er hat."
Also lasst uns auch verständig sein und mehr Licht und Glück in unser Leben bringen.
Die Vorteile von Dankbarkeit
Dankbarkeit regelmäßig zu praktizieren birgt einige Vorteile, welche sich nicht nur positiv auf unseren Geist, sondern auch auf unseren Körper auswirken. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass positive Geisteszustände beispielsweise bei Krankheiten, die Heilung verbessern, sowie eine negative Sichtweise, einen gewissen Zustand verschlechtern kann. Häufig werden Medikamente mit Placebo-Effekten eingesetzt, wodurch sich nach der Einnahme Patienten sogleich besser fühlten, obwohl eine medizinische Wirkung der Substanzen nicht nachgewiesen werden konnte. Unser Geist verfügt über die Kraft unser ganzes Leben zu heilen, zu verbessern oder auch aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Während man Dankbarkeit an den Tag legt, setzt man seinen Schwerpunkt auf starke positive Gefühle, welche in unserem Gehirn Glückhormone wie Endorphine freisetzen. Eine regelmäßige Ausschüttung erhöht unser Glücksempfinden, unseren Gemütszustand und unsere Ausgeglichenheit. Positive Gedanken wirken sich auf den ganzen Organismus aus und reduzieren die Ausschüttung unseres Stresshormons Cortisol, was sich förderlich auf unsere Gelassenheit ausübt.
Was bisher häufig nur durch religiöse oder esoterische Gruppen nur verbal empfohlen wurde, konnte 2003 wissenschaftlich bewiesen werden. Mehrere Studien, zum Thema Dankbarkeit, der beiden amerikanischen Psychologen Robert Emmons und Michael McCullough brachten einschneidende Resultate. Sie führten diese Studie mehrfach durch, wobei jedes mal die Teilnehmer in drei gleichgroße Gruppen aufgeteilt wurden. Im Verlauf von zehn Wochen sollte die erste Gruppe täglich notieren, wofür sie dankbar seien. Die zweite Gruppe notierte was sie an diesem Tag geärgert hatte und die dritte Gruppe sollte neutral über die zehn Wochen ihre Erlebnisse schildern.
Während die Zustände der zweiten und dritten Gruppe teils unverändert, nach Ablauf der zehn Wochen waren, ergaben die Ergebnisse der ersten Gruppe folgendes:
Psychologische Resultate: Die Teilnehmer fühlten sich durch das tägliche Ausdrücken ihrer Dankbarkeit gelassener und zufriedener, weniger erschöpft und sie empfanden mehr Freude sowie Glück. Anderen gegenüber waren sie bei weitem mitfühlender und hilfsbereiter. Ihr ganzes Selbstbewusstsein wurde in dieser kurzen Zeit gesteigert, da sich sich über sich und ihre Umgebung wortwörtlich bewusster wurden.
Physische Resultate: Doch auch von der medizinischen Seite, wollte man sich Gewissheit beschaffen und die Ergebnisse waren signifikant. Die Teilnehmer der ersten Gruppe schliefen fester und blieben länger in einer konstanten Tiefschlafphase. Hinzu kam, dass ihr Blutdruck im Gegensatz zu den Anfangswerten gesunken war, sie sich über weniger Kopfschmerzen beklagten und allgemein bewegungsaktiver waren.
Auch eine aktuellere Studie aus dem Jahr 2016, welche an der Indiana University von Christian Jarrett durchgeführt wurde, erbrachte ähnliche Ergebnisse. Hier gab es zwei Gruppen, wobei für drei Monate die eine Gruppe für zwanzig Minuten in einem Brief ihre Dankbarkeit an eine beliebige Person zum Ausdruck brachte, während die andere nur als Kontrollgruppe diente, ohne die Übung durchzuführen.
Am Ende des Zeitraumes unterzogen sich alle Teilnehmer einer Gehirnuntersuchung in einem Kernspintomographen (MRT). Hierbei wurden ihnen Aufgaben erteilt, bei denen sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen sollten. Z.B. schenkte man ihnen eine bestimmte Menge Geld. Bei der Gruppe, welche die Briefe schrieben, zeigte die Tomographie deutlich mehr Hirnaktivitäten im Frontallappen, dem Sitz unserer Persönlichkeit und sozialem Verhalten, dem Parietallappen, der für sensorisches Empfinden zuständig ist und dem Okzipitallappen, auch das Sehzentrum unseres Gehirns genannt.
Dies alles beweist somit, dass durch das tägliche Schreiben eines Dankbarkeitsbriefes, die Empfindung von Dankbarkeit, im Gegensatz zur Kontrollgruppe, um ein vielfaches gesteigert werden konnte. Dies bedeutet also, dass Dankbarkeit trainiert werden kann und sich von Mal zu Mal besser anfühlt und uns mit mehr Glück erfüllt. Und mehr Glück, wünschen wir Menschen uns doch alle.
Des weiteren wurden auch bei Paartherapie Erfolge erzielt, indem beide Partner für eine Weile ein Dankbarkeitstagebuch führten. Sie sollten jeden Tag drei Dinge notieren, warum sie über den anderen Menschen dankbar waren und tatsächlich konnten Ehekrisen durch diese Methode verhindert oder zumindest gemildert werden. Das gleiche gilt für Familienstreits oder problematische Arbeitsverhältnisse.
Wenn man Dankbarkeit praktiziert, ist es nicht so, dass schlechte Lebensbedingungen oder negative Beziehungen zu anderen Menschen plötzlich nicht mehr existieren. Probleme sind da, um gelöst zu werden. Sie verschwinden nur selten wieder von allein. Ist man jedoch stetig dankbar, wird man in die Realität der Gegenwart geholt. Man kann sich den Dingen im Leben wieder bewusst werden, welche man vielleicht zuvor nicht realisiert hat. Dankbarkeit macht alles erträglicher und deckt Licht in deinem Leben auf. Nur mit einer positiven und zielorientierten Herangehensweise, lassen sich Probleme am besten lösen.
Wie kann man Dankbarkeit praktizieren?
Es ist wichtig Dankbarkeit als Gewohnheit in unser Leben zu integrieren. Man kann sich erst all die positiven Eigenschaften zu Habe machen, wenn es regelmäßig praktiziert wird. Ein neues Gebäude kann auch nicht von heute auf morgen erbaut werden. Es wird Stein um Stein, Balken um Balken nacheinander und kontinuierlich aufeinandergelegt, bis eines Tages das Haus fertig gestellt wird. Du benötigst zwar etwas Geduld, aber der Gewinn kommt mit Sicherheit.
Wie wir zuvor erfahren haben, kann man das positive Gefühl der Dankbarkeit trainieren und dessen Empfinden verstärken, indem man sich der Ausführung am besten täglich widmet. Die beste und einfachste Möglichkeit ist ein Dankbarkeitstagebuch (engl. Gratitude Journal). Das sieht in der Praxis recht einfach aus. Du schreibst jeden Tag mindestens drei Sachen auf, über die du an diesem speziellen Tag dankbar bist. Du kannst beispielsweise am Abend oder am nächsten Morgen über den vergangenen Tag reflektieren. Selbst wenn es ein schlechter Tag war, wirst du Dinge oder Menschen finden, über die du dankbar bist.
Ein paar Beispiele: Heute (Datum einfügen) bin ich dankbar für...
- ...den wunderschönen Sonnenuntergang, welchen ich auf meinem Balkon genossen habe.
- ...dass ich genug zu essen und zu trinken hatte.
- ...die Tatsache, dass ich gesund bin und zum Sport gehen konnte.
- ...dass mir mein Chef ein Kompliment gemacht hat.
Wenn du den Effekt noch verstärken möchtest, dann gibt es eine höchst effektive Methode. Und zwar dreht man das ganze um, indem man sich überlegt, was einem am meisten fehlen würde. Und dann notiert man, wie dankbar man über diese Tatsache, Gegenstand oder Menschen ist. Du solltest, um die meisten Vorteile daraus zu ziehen, nicht nur ein paar Dinge aufschreiben, sondern es stets mit einer positiven Emotion verbinden. Das machst du, indem du dir ein Bild in den Kopf rufst, z.B. von der besagten Person, über die du dankbar bist und versuchst tiefste Dankbarkeit in diesem Moment zu empfinden. Je intensiver du deine Dankbarkeit ausdrückst und dann aufschreibst, desto schneller wirst du von den lebensverbessernden Eigenschaften der Dankbarkeit profitieren.
Selbst wenn du es mal einen Tag vergisst, setze dich immer wieder an dein Dankbarkeitstagebuch und hole dir mindestens drei Dinge ins Gedächtnis, über die du dankbar bist oder die du schrecklich vermissen würdest. Nimm dein Tagebuch am besten immer mit und brich die Routine nicht ab. Es gibt auch keine falschen Antworten. Wenn du unendlich dankbar über dein Auto, weil es dich jeden Tag heil zur Arbeit bringt oder dein volles Konto bist, weil es dir ein sorgenfreieres Leben ermöglicht, dann ist das in Ordnung. Baue dir dein Glück selbst auf und teile es am besten mit anderen Menschen, denn das ist wohl das schönste, was man zu geben hat. Man kann immer über etwas oder jemanden dankbar sein und darum ende ich nun auch mit diesem Zitat von Buddha Siddhartha Gautama:
»Lasset uns aufstehen und dankbar sein,
denn wenn wir nicht viel gelernt haben,
so haben wir wenigstens ein wenig gelernt,
und wenn wir nicht einmal wenig gelernt haben,
so sind wir wenigstens nicht krank geworden,
und wenn wir doch krank geworden sind,
so sind wir wenigstens nicht gestorben;
so lasst uns alle dankbar sein.«
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Fazit:
Dankbarkeit bringt enorme Vorteile. Es lehrt uns mehr Achtsamkeit und zeigt uns mehr das Glück auf, dass bereits in unserem Leben existiert, wir jedoch gerne übersehen. Es kann uns helfen gelassener, hilfsbereiter, gütiger, fröhlicher, selbstbewusster und energiegeladener zu sein. Es reduziert medizinisch nachgewiesen Stress und unseren Blutdruck.
Wir müssen es so oft wie möglich üben, so wie jede andere Sache in unserem Leben auch. Man schreibe dafür mindestens drei Dinge auf, über die man dankbar ist. Am besten verbindet man diese Notizen mit einer positiven Empfindung, indem man aus tiefstem Herzen versucht, sich über den Wert dieser Sache oder Menschen klar zu werden und wie sehr man leiden würde, wenn sie nicht mehr in unserem Leben wäre.
Nutze ein Dankbarkeitstagebuch und steigere dein Glück. Es ist schade, dass häufig männliche Individuen, sich seltener überzeugen lassen ein Dankbarkeitstagebucht zu schreiben, wobei sie genauso wie das schöne Geschlecht die enormen Vorteile von positivem Denken in ihr Leben integrieren sollten. Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu werden.
Ich hoffe der Artikel war hilfreich für dich. Wenn ja, dann teile ihn doch, somit können auch andere wie du einen Nutzen daraus ziehen. Ich wünsche DIR jedenfalls das beste.
-LdR-
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